Goldwährung aus dem Osten – BRICS Bündnis gegen den Westen

Berichten des staatlichen Senders RT zufolge soll die russische Regierung bestätigt haben, dass die BRICS-Staaten, zu denen Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehören, die Einführung einer mit Goldwährung planen. Das Bündnis wäre ein starker Konkurrent zum US-Dollar und des Westens insgesamt. Eine Goldwährung ist so mit Gold abgesichert, dass die Banknoten jederzeit gegen Gold bei der Bank eingetauscht werden können. Es wird erwartet, dass diese Entwicklung während des bevorstehenden BRICS-Gipfels, der für August in Südafrika geplant ist, offiziell bekannt gegeben wird. Der Goldmarkt könnte einen Aufschwung erleben, da sich die Welt möglicherweise auf eine neue Form des Goldstandards zubewegt, wie aus den Informationen hervorgeht.

Goldwährung der BRICS-Staaten vereinfacht den Handel zwischen China, Russland, Indien, Brasilien und Südafrika
Goldwährung der BRICS-Staaten vereinfacht den Handel zwischen China, Russland, Indien, Brasilien und Südafrika

BRICS Bündnis plant Goldwährung

Die jüngste Entwicklung wird dem anhaltenden Trend der Weltwirtschaft, dass der US-Dollar weniger Einfluss hat, neuen Auftrieb verleihen. Die Zentralbanken auf der ganzen Welt kaufen seit Mitte 2022 aktiv Gold in einem noch nie dagewesenen Ausmaß, was zum Teil auf den Wunsch zurückzuführen ist, ihre Reserven vom US-Dollar weg zu diversifizieren. Sollte eine Goldwährung eingeführt werden, benötigen die BRICS-Staaten enorme Mengen Gold und werden somit den Preis beeinflussen. Der Goldpreis bis 2030 könnte sich massiv erhöhen, wenn die neue Goldwährung schnell umgesetzt wird. Als größte Exportnation der Welt ist China einer der wichtigsten Akteure in dem BRICS-Bündnis.

Der russische Rubel hat massiv an Wert verloren durch die wirtschaftlichen Sanktionen als Antwort auf die Invasion der Ukraine. Russland würde von einer Währungsunion stark profitieren. Der Westen, allen voran die USA, verabschieden auch zahlreiche Sanktionen gegen China, um die Monopolstellung bei seltenen Erden von China zu schwächen. Daher ist China an einem solchen Bündnis gegen den Westen ebenfalls interessiert. Das Reich der Mitte verhängt selbst Sanktionen gegen die USA und kontrolliert die Exporte, um Macht und bessere Preise zu erlangen.

Für zahlreiche Analysten stellt die Einführung einer goldgedeckten Währung die nächste Phase in dieser Entwicklung dar. Die jüngsten Goldkäufe Chinas werden von vielen Analysten als Versuch interpretiert, die internationale Glaubwürdigkeit des Yuan zu erhöhen. Es ist eine klare Kampfansage gegen die USA. Im Jahr 1971 sagte der damalige US-Finanzminister John Connally: „Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem.“ Eine neue Goldwährung würde mit China, Indien, Brasilien und Russland in etwa 40 % der Weltbevölkerung betreffen und Südamerika, Afrika und große Teile Asiens verbinden.

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US-Dollar von Goldwährung abgelöst

Die Verwendung des US-Dollars hat durch die US-Regierung als geopolitisches Instrument gegen Russland als Reaktion auf die Invasion in der Ukraine bei einigen mit Russland verbündeten Nationen geopolitische Unsicherheiten ausgelöst. Seit die Sanktionen eingeführt wurden, kauft Russland überwiegend in der Türkei, Indien und Usbekistan ein. Da Russland keinen Zugriff mehr auf den US-Dollar hat, müssen die Einkäufe in einer anderen Währung durchgeführt werden.

In den BRICS-Staaten gab es bereits häufig ein Problem mit Bezahlungen, da man sich auf keine Währung einigen konnte. Russland wollte während dem Konflikt mit der Ukraine Waffen für 10 Milliarden US-Dollar aus Indien kaufen. Die Kurse des Rubels und der indischen Rupie schwanken zu stark, sodass die 10 Milliarden US-Dollar am Ende nicht ankommen könnten. Das Geschäft war beiden Handelspartnern in den eigenen Währungen zu unsicher.

Die Erwartung einer goldgedeckten BRICS-Währung wird Gold zwar erheblich unterstützen, doch mehrere Analysten sind der Meinung, dass es einige Zeit dauern wird, bis die Auswirkungen auf dem Markt wirklich spürbar sind. Die meisten Staaten haben bereits ihre Goldreserven erhöht, um sich auf eine mögliche Goldwährung vorzubereiten. Im Jahr 1977 wurden noch 85 Prozent der weltweiten Geschäfte in der US-Währung abgewickelt, während es 2001 nur noch 73 Prozent waren. Mittlerweile ist der Anteil sogar auf 58 Prozent gesunken und der Euro wickelt als zweitgrößte Währung 20 Prozent der weltweiten Zahlungen ab.

BRICS Bündnis noch in Kinderschuhen

Thorsten Polleit, Chefvolkswirt bei Degussa Goldhandel, würdigte die Ankündigung als positiven Schritt, warnte jedoch, dass noch erhebliche Fortschritte erforderlich seien, bevor das Konzept Realität werde. „Auf den ersten Blick klingt eine neue, durch Gold gedeckte Transaktionseinheit nach gutem Geld – und sie könnte in erster Linie eine große Herausforderung für die Hegemonie des US-Dollars sein.“

Die BRICS-Staaten verfügen über keine Verwaltungsorgane, kein Sekretariat oder eine Zentralbank. Um eine neue Währung für knapp 40 % der Weltbevölkerung umzusetzen, wäre also ein enormer Aufwand nötig. Es müssen zahlreiche neue Organe und Kontrollinstanzen geschaffenen werden, damit die Währung eingeführt werden kann. Die Europäische Union hatte es mit der Einführung des Euros leichter, da es bereits Bündnisse und gemeinsame Verwaltungen gab. Zudem war die Bevölkerung deutlich kleiner.

„Gegen diesen Goldbestand könnte die neue Bank den Exporteuren Finanzierungskredite gewähren und die „neue Währung“ ausgeben; oder die BRICS-Exporte werden gegen die „neue Währung“ und/oder Gold verkauft“, sagte Polleit. „Ich denke, es ist fair zu sagen, dass es noch zu früh ist, um eine endgültige Schlussfolgerung zu ziehen.

Goldwährung der BRICS-Staaten stabilisiert Weltwirtschaft

Andere Analysten bleiben höchst skeptisch, was die Ankündigung betrifft. Analysten haben die Möglichkeit einer neuen globalen Währung erörtert, die dem US-Dollar als Weltreservewährung Konkurrenz machen könnte. Jim O’Neill, ehemaliger Chefvolkswirt von Goldman Sachs, wies in einem veröffentlichten Papier darauf hin, dass die Dominanz des US-Dollars zu Instabilität in der globalen Währungspolitik führt.

Inwiefern ein neues Währungsbündnis den deutschen Mittelstand betreffen würde, kann ein BVSV Gewerbezentrum in umfassenden Analysen untersuchen. Als Ansprechpartner für mehr als 3 Millionen Betriebe aus dem Mittelstand, hilft Andreas Schwarz die wachsenden Risiken für die deutsche Wirtschaft in Schach zu halten.

Er schlug vor, dass eine BRICS-Währung, die die Vorherrschaft des US-Dollars herausfordert, Stabilität in die Weltwirtschaft bringen könnte. Neutrale Staaten wie die Schweiz profitieren ebenfalls von mehr Konkurrenz am Währungsmarkt. Es würde ein weiterer Aufschwung folgen und die Bedingungen für Neubauwohnungen in der Schweiz werden noch komplizierter.

„Jedes Mal, wenn die US-Notenbank die Geldpolitik gestrafft oder im Gegenteil gelockert hat, waren die Auswirkungen auf den Wert des Dollars und die Folgewirkungen dramatisch„, sagte er.

Monopole sind nie gut für einen freien Markt. Daher verbietet die EU und zahlreiche weitere Staaten Monopole und unterbinden Übernahmen, die das Monopol für bestimmte Produkte verstärken würde. Das Bundeskartellamt sorgt in Deutschland dafür, dass es faire Preise gibt. Insbesondere der Kampf gegen Ölkonzerne ist ein gutes Beispiel für die Marktmanipulation zugunsten der Unternehmen.

(TB)

Die Rand Refinery – Südafrikas Goldmünzen

In der Weltgeschichte hat sich seit dem Ende der sechziger Jahre viel verändert: Der Siegeszug des Internets und des Mobilfunknetzes hat sich eingestellt, elektrische Autos sind aus dem öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken, und die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen ist deutlich gewachsen. In den letzten fünf Jahrzehnten hat sich aber auch eine andere Errungenschaft in Sachen Geldanlage etabliert: das moderne Edelmetallinvestment. An dieser Entwicklung war eine Einrichtung entscheidend beteiligt: die Rand Refinery in Südafrika.

Die Anfänge der Rand Refinery

1967 hatte der staatseigene Edelmetallverarbeiter aus dem südafrikanischen Germiston eine mutige Geschäftsidee: Die Entwicklung einer eigenen Münze, die weder als Alltagszahlungsmittel noch als Sammlerobjekt gehandelt werden sollte. Sie richtet sich stattdessen an Menschen, die ihr Geld in Gold investieren wollen. In den 1960er Jahren gab es davon allerdings nicht viele, denn der Goldpreis war durch das Abkommen von Bretton Woods in einem festen Verhältnis zum US-Dollar geregelt. Die meisten Banken hatten zudem keine Edelmetallerzeugnisse in ihrem Repertoire – allenfalls historische Handelsmünzen wie die Kronen und Herzogsmünzen aus Österreich oder der Sovereign aus Großbritannien waren dort verfügbar.

Der Fall des Bretton-Woods-Systems

Das Konzept der Rand Refinery war also zukunftsweisend und die Südafrikaner waren ihrer Zeit wohl einige Jahre zuvorgekommen. Die Markteinführung des neuen Produkts, das den Namen „Krügerrand“ erhielt, erfolgte daher nur langsam. Als jedoch das Bretton-Woods-System gegen Ende des Jahrzehnts immer unsicherer wurde, geriet Gold in den Fokus von immer mehr Investoren. Die Goldanlagemünze aus Südafrika konnte ihren Pioniervorteil optimal ausschöpfen: Im Jahr 1974 wurde erstmals die Millionengrenze überschritten, und der Höhepunkt wurde im Jahr 1978 mit 6.012.293 Stück erzielt. Doch von Mitte der 1980er Jahre bis ins Jahr 2006 erlitt der Krügerrand aufgrund der internationalen Sanktionslage wegen der Absonderungspolitik des Landes einen Dämpfer.

Der Aufstieg des Krügerrand

Erst seit 2007 ist der Krügerrand wieder zur weltweit bedeutendsten Anlagemünze aufgestiegen. Die weltweite Anerkennung der Münze ist für viele Investoren ein wichtiges Entscheidungskriterium, da der Krügerrand nahezu überall auf der Welt anerkannt wird.

Die Südafrikaner sind sich seit über 50 Jahren treu geblieben – während andere Prägeanstalten versuchen, mit zahlreichen besonderen Effekten Aufmerksamkeit zu erregen, wurde das Motiv des Krügerrands seit der Erstausgabe 1967 nicht mehr angepasst, der Springbock als südafrikanisches Nationaltier und Paul Kruger als bekannter Politiker der jungen Geschichte des Landes stehen symbolisch für Gold als Wertanlage und Vermögensschutz – das wird sich auch in den nächsten Jahrzehnten aller Voraussicht nach nicht verändern.

Die besondere rötliche Erscheinung des Krügerrand

Sämtliche Krügerrand-Münzen haben ein markantes Merkmal: Verglichen mit anderen Anlagemünzen haben sie einen etwas rötlichen Glanzeffekt. Diese Wirkung entsteht durch die Zugabe von Kupfer zu dem Gold, aus dem der Krügerrand gefertigt ist. Durch diese Mischung soll eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer und eine bessere Stabilität der Münze gewährleistet werden, denn die Entwickler gingen davon aus, dass ein Krügerrand als Anlage- und Handelsmünze vermehrt den Besitzer wechselt und daher besonders unempfindlich konzipiert sein muss. Der Krügerrand enthält auch mit Kupferzusatz einen Feingehalt von einer Unze Gold. Im Vergleich zu anderen Goldanlagemünzen ist das Rohgewicht des Krügerrand aufgrund des Anteils vom Kupfer zwar größer, aber dieser Aspekt hat keine Auswirkungen auf die Investoren.

(FA)

Vorteile von Gold trotz Niedrigkursphase

Die Zuwächse von Gold seit Anfang des Jahres sind mittlerweile Vergangenheit. Erfahren Sie, warum Investoren dennoch Vorteile im Edelmetall sehen können.

 

Wie ist die momentane Goldlage?

1732 US-Dollar muss momentan gezahlt werden, um eine Feinunze zu bekommen. Seit September 2021 war Gold nicht mehr so günstig. In schwierigen Zeiten gilt das Edelmetall allerdings als der sichere Hafen. Der Goldpreis stieg nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine auf einen Spitzenwert von rund 2050 Dollar. Die seit Jahresbeginn erzielten Zuwächse sind verschwunden – die Talfahrt hat sich in letzter Zeit noch verstärkt.

Verliert Gold seinen Status als Absicherung in schweren Zeiten? Nein. Allerdings ist der betrachtete Zeitraum von großer Bedeutung – denn in solchen krisenhaften Phasen wie derzeit ist der Goldpreis schon häufiger gestürzt.

 

Vorteile vom Goldkauf

Ungeachtet der gegenwärtigen Schwäche des Preises gibt es noch viele Vorteile, die für das Edelmetall sprechen. Zuallererst die Inflation. Kommt die Stabilität der Preise aus dem Gleichgewicht, heben die Zentralbanken für gewöhnlich die Zinssätze an. Durch die steigenden Zinsen werden Anleihen wieder attraktiver – ein vermeintlicher Nachteil für Gold. Edelmetalle werfen nämlich keine Zinsen ab. Die weit verbreitete Faustregel, dass wachsende Anleiherenditen für einen einbrechenden Goldpreis stehen, hat sich in der Vergangenheit jedoch häufig nicht als richtig erwiesen.

 

Wie ist der Goldpreis historisch einzuordnen?

Als Vergleichszeitraum zu heute sind die späten 1970er und frühen 1980er Jahre zu betrachten. Zu dieser Zeit stieg die Inflation in den USA so drastisch an, dass die Federal Reserve die Leitzinsen auf unglaubliche 20 Prozent erhöht hat. Die anschließende Wirtschaftskrise führte zur größten Arbeitslosigkeit in den USA seit der großen Depression – doch die Inflation gehörte der Vergangenheit an. Und die Entwicklung des Goldpreises? Der konnte sich in diesem Jahrzehnt immer noch mehr als verzehnfachen. Dies beweist, dass die Korrelationen oft nicht ganz so passend sind.

Allerdings sollte man mit Vergleichen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart ebenfalls behutsam umgehen. Der damalige Anstieg des Goldpreises kam auch dadurch zustande, dass die Goldpreisanbindung des Dollars zu Beginn der 1970er Jahre abgeschafft wurde. Der zuvor drei Jahrzehnte lang an 35 Dollar gebundene Preis pro Unze war damals unter einem großen Korrekturdruck nach oben. Dies ist heute völlig anders.

Zum anderen war die staatliche Verschuldung damals wesentlich niedriger, was deutliche Zinserhöhungen begünstigte. Heute ist es vor allem in der Eurozone zweifelhaft, ob die Zentralbank den Leitzins ausreichend kräftig erhöhen kann, um die Inflation unter Kontrolle zu halten. Denn solange die Zinsen unter der Inflationsrate verharren, werden in Anleihen investierte Gelder nach dem Abzug der Inflation an Wert einbüßen, und Gold wird weiterhin attraktiv zu haben sein. Schwieriger wird es erst, sobald auch die Realverzinsung wieder in den positiven Bereich gelangt – und das könnte schon bald der Fall sein.

 

Der Boom des US-Dollar

Für den jüngsten Preisverfall bei Gold gibt es allerdings noch einen anderen Grund: Es wird in US-Dollar notiert. In der vergangenen Woche ist der Dollar auf ein 20-Jahres-Hoch angestiegen. Bei einem starken Dollar wird der theoretische Kaufpreis für ausländische Investoren immer teurer – und damit sinkt die Nachfrage. Kurzfristig sieht es aus charttechnischer Sicht für Gold schlecht aus: Sollte sich der Preis nicht dauerhaft über 1750 Dollar erholen, ist ein weiterer Rückgang bis in den Bereich um 1680 Dollar möglich.

(FA)